Industrie & Gewerbe
Grüner Strom und grüne Wärme
Soll ein Produktionsprozess auf eine nachhaltige Energieversorgung umgestellt werden bedarf es einer Analyse, welche Energieträger mit welchen Technologien zum Einsatz kommen sollen.
Das richtet sich nach thermischen Erfordernissen, nach Kühlbedarfen, aber auch nach Spitzen bei Strom und Wärme. Beim Strom ist meist eine Kombination aus Photovoltaik (PV) mit Anlagen der Kraft-Wärme-Kopplung sinnvoll, die regenerative Brennstoffe nutzen. In Hochtemperaturprozessen kann ebenfalls Strom zum Einsatz kommen oder aber biogene Brennstoffe sowie per Elektrolyse erzeugter grüner Wasserstoff. Um eine Produktionsstätte mit grünem Strom zu versorgen, bieten Green Power Purchase Agreements (Green PPA) eine nachhaltige Lösungsoption . Diese Stromlieferverträge werden zwischen dem Betreiber eines PV- oder Windkraftparks mit einem Industriekunden geschlossen und stellen meist über einen Zeitraum von 20 Jahren die Lieferung von nachhaltig erzeugtem Strom sicher.
Eine Variante für grüne Wärme sind Wärmenetze. Sie können mittels Solarthermieanlagen, Biomasseheizkraftwerken, Geothermie, Müllheizkraftwerken oder durch Abwärme aus der Industrie befüllt werden und liefern den Abnehmern nachhaltig erzeugte Wärme. Da diese Netze immer regional vorhanden sind, ergeben sich auch nur geringe Verluste im Betrieb, was sowohl Energieeffizienz als auch CO2-Bilanz positiv beeinflusst. Auch von der Bundesregierung werden Wärmenetze weiterhin als ein Hebel gesehen, den Wärmemarkt zu dekarbonisieren.