Presseinformation 08. Januar 2025
Iqony nimmt innovative Wärmequellen in Betrieb
Abwärme aus Grubenwasser der RAG-Wasserhaltung Camphausen beheizt künftig die Städte Quierschied und Sulzbach
Sulzbach/Quierschied/Saarbrücken. Nach etwas mehr als einem Jahr Bauzeit hat die Saarbrücker Iqony Energies GmbH Ende Dezember 2024 auf dem Gelände der
ehemaligen Grube Camphausen eine sogenannte intelligente Kraft-Wärme-Kopplungsanlage in Betrieb genommen, die die Abwärme des Grubenwassers für die Fernwärmeversorgung nutzbar macht. Pro Jahr werden so rund 6.300 Tonnen an CO2-Emissionen vermieden.
„Mit der nun offiziell in Betrieb genommenen Anlage gehen wir einen weiteren, großen Schritt in Richtung unseres ambitionierten Ziels, bis 2040 vollständige Klimaneutralität bei der Fernwärmeversorgung zu erreichen“, erklärte Anke Langner, Sprecherin der Geschäftsführung der Iqony Energies, anlässlich der feierlichen Inbetriebnahme der Anlage im Beisein des saarländischen Wirtschaftsministers und stellvertretenden Ministerpräsidenten Jürgen Barke sowie der Bürgermeister von Sulzbach und Quierschied, Michael Adam und Lutz Maurer.
„Wir sind sehr froh, dass wir mit unserem Grubenwasser die Wärmewende in Sulzbach unterstützen zu können“, sagte Joachim Löchte, RAG-Unternehmensbereichsleiter Nachhaltigkeit und Kommunikation. „Die geothermische Nutzung des Grubenwassers wird auch an allen anderen Grubenwasserstandorten der RAG überprüft“, so Joachim Löchte weiter.
Sichtbares Zeichen erfolgreichen Strukturwandels
In seinem Grußwort ging Wirtschaftsminister Jürgen Barke auf die sinnfällige Verknüpfung von montanindustrieller Vergangenheit und innovativer, zukunftsweisender Perspektive des Projekts ein:
„Die Fernwärmeversorgung wird künftig die Abwärme aus dem Grubenwasser nutzen und dadurch wertvolle Energieressourcen sparen. Dies ist ein wichtiger Fortschritt bei der Transformation des Energiesystems an der Saar und zeigt, dass Energiewende und Strukturwandel zwei Seiten derselben Medaille sind.“
Sulzbachs Bürgermeister Michael Adam erklärte: „Die Beheizung öffentlicher Gebäude und Privathaushalte aus Camphausen mit innovativer Fernwärme stellt für die Stadt Sulzbach einen zukunftsweisenden Bestandteil der Versorgungssituation dar. Eine Zukunftstechnologie, die Wärme aus dem Boden nutzt, ist für Sulzbach ein wichtiges Thema, das intensiv weiterverfolgt werden soll.“
Technischer Hintergrund
Technisch besteht das Projekt aus drei aufeinander abgestimmten Komponenten: einer konventionellen KWK-Anlage, der erneuerbaren Wärmequelle in Form des Grubenwassers und einer Wärmepumpe, die die im Grubenwasser enthaltene Restwärme von etwa 36 Grad für die Fernwärmeversorgung nutzbar macht. Weil auch der dritte Anlagenteil, die konventionelle KWK-Anlage, mittels eines als klimaneutral eingestuften Energieträgers befeuert wird, arbeitet die Anlage insgesamt bilanziell bereits heute vollständig emissionsfrei.
Bei dem eingesetzten Brennstoff handelt es sich um methanhaltiges Grubengas. Gelangt es unverbrannt in die Atmosphäre, hat es eine mehr als zwanzigmal klimaschädlichere Wirkung als CO2. „Darum ist es mit Blick auf das Klima sinnvoll, Grubengas als Brennstoff zu verfeuern, weil das die Klimawirkung massiv reduziert“, so Dr. Dietmar Bies, der das Projekt bei Iqony verantwortet hat.
Mit Blick auf einen möglichen Ausbau der Fernwärmeversorgung in den versorgten Kommunen, stellte Anke Langner klar: „Aus technischer Sicht hat unsere Anlage in Camphausen durchaus noch Kapazitätsreserven, um auch einen höheren Wärmebedarf zu decken.“
Fernwärme als strategisches Geschäftsfeld
Aus Sicht von Iqony unterstreicht das erfolgreich realisierte Projekt die grundsätzliche Bedeutung des Geschäftsfelds Fernwärme für das Unternehmen: „In unserer Unternehmensstrategie sind die Fernwärme und die entsprechende Kooperation mit kommunalen Partnern tragende Säulen“, so Nicole Hildebrand, COO der Steag Iqony Group.