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Presseinformation 29. Juni 2023

Fernwärme: Preise steigen, bevor sie fallen

Gesetzliche Preisänderungsklausel wirkt zum 1. Juli 2023 – Wärmepreisbremse dämpft weiterhin Kosten für Verbraucher – sinkende Preise ab Januar 2024 erwartet

Essen/Gelsenkirchen/Bottrop. Turnusgemäß gibt die Essener Iqony Fernwärme ihre neuen Fernwärmepreise bekannt. Diese werden ab 1. Juli 2023 im Mittel um 28 Prozent steigen. Die staatliche Wärmepreisbremse mildert jedoch die Kostensteigerung für Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin ab. Ursache für den neuen Fernwärmepreis sind vor allem die im zweiten Halbjahr des Vorjahres gestiegenen Kosten, die besonders durch den Anstieg der Gas- und CO2-Preise nach oben getrieben wurden. Wegen fallender Energiepreise im ersten Halbjahr 2023 geht Iqony Fernwärme derzeit davon aus, dass die Fernwärmepreise zu Beginn des Jahres 2024 wieder sinken werden.

Die Preisbildung bei der Fernwärmeversorgung erfolgt grundsätzlich über eine so genannte Preisänderungsklausel (PÄK), in der geregelt ist, wie sich der Fernwärmepreis in Abhängigkeit von Kosten- und Marktfaktoren ändert. Der Gesetzgeber hat die Preisanpassungen in der Verordnung über Allgemeine Bedingungen für die Wärmeversorgung mit Fernwärme (AVBFernwärmeV § 24 Abs.4) klar geregelt. Darauf beruht die Preisänderungsklausel der Iqony Fernwärme. Der Formel liegen die Preisentwicklungen der wesentlichen Kosten und Wärmequellen der Iqony Fernwärme zugrunde. Alle Indizes und Preisnotierungen, die Iqony Fernwärme nutzt – die sogenannten Preisbestimmungselemente – kommen überwiegend entweder vom Statistischen Bundesamt oder von der Energiebörse European Energy Exchange. Beide sind unabhängige öffentlich-rechtliche Organisationen, die diese Preisentwicklungen erfassen.

Für den Essener Fernwärmeversorger Iqony Fernwärme bedeutet das, dass er zum 1. Juli 2023 seinen Arbeitspreis von 11,62 Cent/kWh brutto auf 15,85 Cent/kWh brutto erhöhen muss. Da Grund- und Messpreis unverändert bleiben, ergibt sich im Mittel eine Preisanpassung von 28 Prozent. Die Preissteigerungen resultieren insbesondere aus den Kostenentwicklungen der Iqony Fernwärme im zweiten Halbjahr 2022, die sich nun mit einem zeitlichen Nachlauf in den Preisen der Kundinnen und Kunden widerspiegeln. Wegen der weltpolitischen Lage haben sich die preisbestimmenden Elemente der Fernwärme deutlich verteuert: So stieg der Gaspreis im zweiten Halbjahr 2022 um rund 60 Prozent an. Die CO2-Preise erhöhten sich im Jahr 2022 um über 50 Prozent, der Wärmepreisindex stieg im Zeitraum 1. Oktober 2022 bis 31. März 2023 um mehr als 20 Prozent. Der Investitionsgüterindex ist aufgrund der hohen Inflation in 2022 ebenfalls stärker als in der Vergangenheit um rund 7 Prozent gestiegen. Diese Entwicklung schlägt sich nun zur nächsten turnusmäßigen Preisanpassung am 1. Juli in höheren Fernwärmepreisen nieder.

Michael Straus, kaufmännischer Geschäftsführer der Iqony Fernwärme: „Da sich bei der Fernwärme steigende Energiepreise erst mit einem zeitlichen Nachlauf im Folgejahr auswirken, kommen jetzt die Kostensteigerungen aus 2022 zum Tragen. Aus demselben Grund können wir jedoch heute davon ausgehen, dass die Preise für Fernwärme Anfang 2024 wieder sinken werden – den niedrigeren Energiepreisen im ersten Halbjahr dieses Jahres sei Dank.“

Entlastung durch Wärmepreisbremse
Die Preissteigerung für Fernwärme müssen Verbraucherinnen und Verbraucher jedoch nicht voll tragen, sie wird zu großen Teilen gesetzlich abgefedert. Hierfür sorgt die so genannte Wärmepreisbremse, die mindestens bis zum 31. Dezember 2023 gilt und über deren Verlängerung bis Ende des ersten Quartals 2024 aktuell diskutiert wird. Die Wärmepreisbremse sieht vor, dass für 80 Prozent des zu erwartenden Verbrauchs nur ein Arbeitspreis von 9,5 Cent/kWh brutto berechnet wird. Ausschließlich der darüber liegende Verbrauch wird zum vertraglich vereinbarten Preis gegenüber den Kunden abgerechnet.

Klimaneutral bis 2040
Schon heute arbeitet Iqony Fernwärme daran, mittelfristig von fossilen, kohlenstoffhaltigen Energieträgern unabhängig zu werden und komplett auf erneuerbare Quellen sowie unvermeidbare Anwärme umzustellen. „Die weitere Verbreiterung des Quellenportfolios sowie der geplante Ausstieg aus Gas und Heizöl ermöglicht uns, bis 2040 klimaneutral zu werden“, so Matthias Ohl, technischer Geschäftsführer der Iqony Fernwärme. Auch für die Verbraucherinnen und Verbraucher wird sich das positiv auswirken: Sie bekommen perspektivisch klimaneutrale Fernwärme ohne, dass sie sich darum kümmern müssen.

Übrigens: Mehr zum Thema Wärmewende und Fernwärme können sie in unseren aktuellen Podcast hören.
Hier gehts zur aktuellen Folge!

Base